Wer nutzt The Bat v6 mit Screen-Reader

  • Hallo,

    gibt es hier User, die The Bat V6 mit einem Screen-reader für Blinde nutzen? Ich wäre an einem Erfahrungsaustausch interessiert. Hintergrund meiner Frage ist, dass ich lange mit The Bat V3 gearbeitet habe, bevor ich auf Thunderbird umgestiegen bin. Da ich mit diesem Programm nicht zufrieden war, bin ich nun wieder auf The Bat (aktuellste Version) umgestiegen. Jedoch gibt es hier einige kleinere Probleme, da z.B. die Titel von Eingabefeldern in den Einstellungen nicht vorgelesen werden. Ich halte diese Probleme für durchaus lösbar, weshalb ich denke, dass es sich lohnen würde, mit den Entwicklern von The Bat in Kontakt zu treten. Gab es womöglich früher schon Bemühungen, The Bat für Blinde besser nutzbar zu machen? Wie sollte man vorgehen, wenn das Thema an die Entwickler herangetragen werden soll?

    Über Antworten würde ich mich freuen.

    Grüße

    Tobias

  • Aha, das ist ein ernstes Problem!
    Mit Screenreadern sollte das Programm schon sinnvoll funktionieren.
    Sowas würde mich auch ärgern. Barrierefreiheit ist wichtig!


    Es ist sinnvoll, das

    Frage uns nur, ich helfe auch gerne.

    Wie ist das mit der aktuelle Beta? Ist da auch der Fehler drin?


    The Bat! Pro 11.x BETA (32bit) | Win 11 Pro x64 | GnuPG 2.4.x | XMP + Regula

    Wer mich Er oder der Drache nennt, bekommt von der Drachin Pratze und Feuer zu spüren.

  • bin ich nun wieder auf The Bat (aktuellste Version) umgestiegen.

    Kannst du bitte mitteilen, welche das genau ist und welche genaue Version 3 du früher genutzt hast? Ich nehme an, dass du damals keine Probleme hattest. Nach meiner Erinnerung wurde in Version 3.5 die Programmoberfläche das letzte Mal komplett umgestaltet und seitdem nicht mehr verändert, abgesehen von dem Umstand, dass im Laufe der späteren Versionen ein paar neue Menüeinträge etc. hinzugefügt wurden. Nach meinem Kenntnistand ist der Quelltext des Programms in Version 6.0 umgeschrieben worden, weil das Programm jetzt überall Unicode unterstützt und es auch eine 64-Bit Version davon gibt. Daher kann es durchaus sein, dass Screenreader mit der neuen Version zumindest teilweise Probleme haben. Diese Probleme müssen den Programmierern detailliert beschrieben werden. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, wurde bereits oben mitgeteilt. Wir haben die einzelnen Möglichkeiten auch zusätzlich in diesem Informationsthread aufgeführt: "Wie kann man Fehler oder Wünsche an RITLabs weitergeben?"

    Ansonsten habe ich persönlich bisher weder in den Mailinglisten noch im BugTracker entsprechende Einträge bzw. Meldungen beobachten können und muss daher annehmen, dass das Problem bisher nie angesprochen wurde. Im BugTracker wurde heute dieser Eintrag gemacht: #0000489: Accessibility Feature: Label for fields in the message creation window Ich kann jetzt nicht auf Anhieb feststellen, ob das das Problem ist, welches du angesprochen hast. Falls ja, ist die entsprechende Mitteilung an die Programmierer bereits erfolgt und man muss jetzt nur noch abwarten. Den BugTracker-Eintrag sollte man dabei regelmäßig beobachten. Falls du dort noch nicht registriert bist, kann ich auf diesen Informationsthread verweisen: "BugTracker-Verwendung".

  • Wenn man nicht selber einen Screen-Reader nutzen kann, dann ist es für Entwickler sehr, sehr schwierig, Probleme zu sehen.

    Ich hatte mal vor kurzem die Möglichkeit zu erleben, welche Informationen ein Screen-Reader dem Nutzer mitteilt.
    Und es unterscheidet sich zum Teil schon gewaltig (wir hatten uns unter anderem in der Systemsteuerung von Windows XP bewegt).
    Oder auch, wenn man per ALT-Tab zwischen offenen Programmen wechseln will.

    Welche Möglichkeiten hat man eigentlich, sich einen Screen-Reader zuzulegen?
    Ein Progamm wie JAWS wird man sich kaum aus Spaß zulegen wollen - barrierefrei hin oder her.

    Und ich kann mir vorstellen, dass Speedbuttons aller Screenreader Feind sind. (die nutzt man doch, damit man keinen Text benötigt)

  • Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es freie (oder zumindest kostenlose) Screenreader.

    Inwieweit der Funktionsumfang dem eines kommerziellen Produkts entspricht (oder auch nicht), können Nutzer derselben sicher besser ausführen.

    Schönen Tach ooch noch!
    MoNeo
    The Bat! Professional Edition 32-bit, 7.2 final, auf Windows 7 (64-bit) Pro (Build 7601) und Win10 64-bit,
    AntiSPAMSniper und Nutzer von Bernds nahezu genialen "Mehrsprachigen Vorlagen" & XMP

  • Ich hatte mal vor kurzem die Möglichkeit zu erleben, welche Informationen ein Screen-Reader dem Nutzer mitteilt.

    Und mit welchem Programm habt ihr es getestet?


    Ein Progamm wie JAWS wird man sich kaum aus Spaß zulegen wollen - barrierefrei hin oder her.

    Laut Wikipedia ist JAWS ein in Deutschland zugelassenes Hilfsmittel, welches nach der Feststellung der medizinischen Notwendigkeit von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen oder bezuschusst werden kann. Im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherung ist es unter der Nummer 07.99.03.2001 eingetragen. Wenn's also erforderlich ist, wird's von der Krankenkasse bezahlt. Die Frage ist nur, ob es wirklich das beste Programm auf diesem Gebiet ist. Das wird man erst nach einem ausgiebigen Test beurteilen können.


    Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es freie (oder zumindest kostenlose) Screenreader.

    Es gibt einige: Orca oder Thunder sind wohl die bekanntesten. In Windows ist auch schon etwas eingebaut. Ansonsten gibt es z.B. hier eine Übersicht.

  • Ich habe JAWS im Einsatz gesehen (konnte da im Klartext mitlesen, was auf der Braille-Zeile angezeigt wird) und habe es mir auch von einem blinden Kind vorlesen lassen.

    Das kleine Wort 'gesetzliche' kann einen großen Unterschied machen. Es zumnindestens stressfreier machen.

    Ein weiteres Problem ist, dass man es als indirekt Betroffener oder auch nur Interessierter, auch nicht bezahlt bekommt.
    Stell Dir mal vor, Du willst Freeware schreiben und diese barrierefrei machen. Man hat als Programmierer überhaupt keine Ahnung, wo man da anecken kann. Es funktioniert also nur im Zusammenspiel mit Betroffenen. Und unabhängig davon - welcher Programmierer hat wirklich Zeit dafür? Es muss schon genug Eigeninteresse dahinterstecken.

    JAWS wird in den Blindenschulen verwendet und ist, soweit ich das verstanden habe, der Marktführer.
    Für jemanden, der Schwarzschrift verwendet, ist es eh sehr schwierig einzuschätzen, was besser ist, da wir alles ganz anders wahrnehmen.

    Aber die anderen Screenreader kannte ich nicht, bin von der Standardsoftware der Blindenschule ausgegangen.
    Werde wohl mal Thunder antesten.

  • Auf BLINDzeln findest Du mit Sicherheit eine Menge Leute, die Dir kompetent zur Seite stehen. Einfach die Liste der Mailinglisten durchscrollen und was passendes auswählen...

    Schönen Tach ooch noch!
    MoNeo
    The Bat! Professional Edition 32-bit, 7.2 final, auf Windows 7 (64-bit) Pro (Build 7601) und Win10 64-bit,
    AntiSPAMSniper und Nutzer von Bernds nahezu genialen "Mehrsprachigen Vorlagen" & XMP

  • Ein weiteres Problem ist, dass man es als indirekt Betroffener oder auch nur Interessierter, auch nicht bezahlt bekommt.
    Stell Dir mal vor, Du willst Freeware schreiben und diese barrierefrei machen. Man hat als Programmierer überhaupt keine Ahnung, wo man da anecken kann. Es funktioniert also nur im Zusammenspiel mit Betroffenen. Und unabhängig davon - welcher Programmierer hat wirklich Zeit dafür? Es muss schon genug Eigeninteresse dahinterstecken.

    Es ist aber doch überall so, dass man auf Tester angewiesen ist. Wenn man z.B. ein Computerspiel entwickelt, wird es auf verschiedenen System von verschiedenen Testern getestet, da man selbst ja nicht die Möglichkeit dafür hat. Bei Programmen wird es genauso sein, wenn man z.B. feststellen will, ob es auch z.B. unter XP läuft, man XP aber gar nicht hat und es daher selbst nicht testen kann. Im Falle von Barrierefreiheit wird man selbst auch nicht unbedingt die entsprechende Software kaufen müssen, um sein eigenes Programm testen zu können. Man findet halt jemanden, der das für einen tut, und dann schreibt man in die Programmbeschreibung, dass es sich um ein barrierefreies Programm handelt. ;)


    Werde wohl mal Thunder antesten.

    So wie ich es verstanden habe, wird dieses Programm seit 2010 nicht mehr weiterentwickelt.